Denkmal für Gemeinschaftsgeist
Bei der Einweihung des Sandsbacher Vereinsstadels würdigen die Redner den gelungenen Bau.
Er ist deutlich größer geworden, als ursprünglich geplant.
Ein wahrer Festtag bei prächtigem Kaiserwetter war für den Ort, die Dorfvereine und die Dorfgemeinschaft von Sandsbach am Sonntag die Segnung des neuen mit 6500 Stunden freiwilliger Arbeitsleistung erstellten Vereinsstadels. Pfarrer Ferdinand Weinberger bezeichnete dieses von den Vereinen und der Dorfgemeinschaft erbauten Stadels mit Funktionsgebäude in seiner Predigt beim Festgottesdienst im Pfarrgarten als „Denkmal für Gemeinschaftsgeist und Zusammenhalt!“ Landrat Dr. Hubert Faltermeier, Bürgermeister Josef Barth, der frühere Pfarrer Hermann Stanglmayr, der Sprecher der Ortsvereine, Ludwig Wagner, und der verantwortliche Bauleiter Josef Ebenslander lobten in ihren Grußworten das Bauwerk , auf das die Sandsbacher und alle Beteiligten stolz sein können, als stattlich, funktionell und handwerklich gelungen.
Durch die 6500 unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden, sei hier ein Projekt entstanden, das durch die Einbringung der Talente der freiwilligen Helfer den Ortsvereinen und der Dorfgemeinschaft einen wunderschönen Treffpunkt und auch während der zweijährigen Bauzeit eine Belebung des Gemeinschaftsgeistes beschert habe. Zur Finanzierung des mit 185000 Euro Gesamtkosten erstellten Gebäudes, das den offiziellen Namen „Funktionsgebäude Treffpunkt Sandsbach mit radtouristischem Informationspunkt“ trägt, hatte auch eine Förderung von 50000 Euro aus dem Programm Leader in Eler im Landkreis Kelheim beigetragen. Ein besonderer Dank ging dabei an Klaus Blümlhuber und Klaus Amann von der Förderstelle des VöF im Landratsamt Kelheim, die das Projekt entsprechend der Förderrichtlinien vorbereitet und begleitet haben.
Die Sonne strahlte am Sonntagvormittag mit ganzer Kraft vom Himmel als sich die Ehrengäste sowie die Vereine aus der Gemeinde Herrngiersdorf und der Pfarrei Sandsbach vor dem Vereinsstadel zum Kirchenzug formierten. Über die Siedlung an der Kitzenhofener Straße, den Kirchberg und die Obere Dorfstraße ging es dann in den Pfarrgarten. Dort wurde der Festgottesdienst durch Pfarrer Ferdinand Weinberger in Konzelebration mit dem ehemaligen Sandsbacher Pfarrer Hermann Stanglmayr, assistiert von Diakon Norbert Steger, zelebriert. Für die musikalische Umrahmung des Kirchenzuges und des Gottesdienstes sorgte die „Bogenhausener Blaskapelle“.
Pfarrer Ferdinand Weinberger begann seine Predigt in Bezug auf den neuen Vereinsstadel mit der Aussage: „Was hier durch einen gut funktionierenden Gemeinschaftsgeist erreicht wurde, ist eines Denkmals würdig! Dieser Vereinsstadel ist ein Erinnerungszeichen einer Lebenseinstellung, die allen Trends unserer Zeit, nach immer mehr Individualisierung, entgegenläuft.“ Nach dem Gottesdienst ging es in den Vereinsstadel, wo der Sprecher der an dem Bau beteiligten Vereine Feuerwehr, Frauenbund, KLJB, Kriegerverein, Hubertusschützen und Wanderverein Sandsbach, Ludwig Wagner, den Festakt zum Bau des einzigartigen Gemeinschaftswerkes Vereinsstadel in Sandsbach eröffnete. Landrat Dr. Hubert Faltermeier würdigte in seinem Grußwort den Bau dieses prächtigen Stadels mit Funktionsgebäude als eine Meister- und Energieleistung der Ortsvereine und der Dorfgemeinschaft bei der Josef Ebenslander und Ludwig Wagner federführend vorangegangen sind. Er rief die Vereine und Bürger von Sandsbach auf, dieses für eine Ortschaft wie Sandsbach bemerkenswerte Bauwerk, das einer dörflichen Stadthalle gleichkomme, mit Leben zu erfüllen.
Bürgermeister Josef Barth lobte in seiner Ansprache, dass die Sandsbacher Bevölkerung und besonders die Sandsbacher Vereine stolz sein können, auf das was sie beim Bau dieses Vereinsstadels geschaffen haben. Er zeige großen Respekt vor dieser besonderen Gemeinschaftsleistung. Die Kosten bezifferte der Bürgermeister auf zirka 185000 Euro, wobei nach Abzug der Förderung von 50000 Euro, noch ein Anteil von 135000 Euro für die Gemeinde Herrngiersdorf plus der Gewährung eines Darlehens in Höhe von 10000 Euro an die Ortsvereine verbleibt.
Bauleiter Josef Ebenslander dankte allen Helfern, Arbeitern und Spendern, die in toller Zusammenarbeit mit dem Bauausschuss und ihm dieses heute so gewürdigte Werk geschaffen haben. Als vor drei Jahren die Vereinsvorstände das erste Mal in Sachen Vereinsstadelbau zusammengekommen waren, war der Bau eines reinen Stadels in der Größe von 20 mal 12 Metern geplant. Letztlich wurde daraus ein Stadel mit einer Größe von 240 Quadratmeter und ein Funktionsgebäude mit einer Nutzfläche von 200 Quadratmetern gebaut. Seit dem Spatenstich im Jahr 2011 wurden rund 6500 Arbeitsstunden plus die Stunden der Planung und für Kleinarbeiten geleistet. Josef Ebenslander äußerte die Hoffnung, dass dieser Gemeinschaftssinn, der hier während der Bauzeit entstanden ist, auch weiterhin gepflegt werde. So solle dieser Stadel zu einem Treffpunkt für alle werden.
Der Sprecher der Ortsvereine, Ludwig Wagner, hob aus dem Reigen der Helfer Xaver Schindlbeck und Georg Stöckl sowie den Bauleiter Josef Ebenslander, den Leuteorganisator Hermann Pritsch und die Köchinnen des Frauenbundes heraus. Wagner betonte, dass dieses Werk auch in Jahrzehnten noch ein eindrucksvolles Zeugnis für den in den Jahren 2011 bis 2013 gezeigten Gemeinschaftsgeist sein wird.
Pfarrer Ferdinand Weinberger mit den Konzelebranten, den Mitgliedern des Bauauschusses
und bewährten Helfern bei der Segnung des Gemeinschaftsraumes
Quelle: MZ vom 11. Juni 2013